BELIEVING IS SEEING ist ein Titel, der als meine ironische Antwort auf den westlichen Begriff „Seeing is Believing“ zu verstehen ist. Man verlangt immer einen Beweis oder entsprechendes Material, um zu glauben, was man hört.
In dieser Arbeit habe ich die Frage stellen wollen, wie Blinde glauben, selbst auszusehen.
Oder was eigentlich „´Sehen“´ für diese Menschen oder uns alle bedeutet. Ich habe 15 blinde oder schwer sehbehinderte Kinder in Deutschland gebeten sich selbst zu beschreiben, wie sie glauben, selbst auszusehen. Während sie mir antworteten wurde ein Bild geschaffen (in ca. 30 bis 40 Minuten) und sie hatten die Gelegenheit, ein Selbstbildnis durch die Zeit und eigene Reflektion zu schaffen. Auf den Wunsch, sich selbst zu porträtieren mussten sie bisher meistens verzichten.
Diese Bilder haben Farben, von der die porträtierten Personen keine oder fast keine Vorstellung haben, und eine Unschärfe, das sie ihr Bild selbst gar nicht sehen können oder vor dem Spiegel nur ebenso unscharf sehen können.
Ein Junge in dieser Arbeit erzählt mir:
„Ich sehe alles schwarz, obwohl ich nicht weiss, was schwarz ist“
„Sehen bedeutet mir "mit dem Gedächtnis“ sehen. Ich sehe, was ich glaube.“
Ich habe alle Teilnehmenden gebeten, die Augen zu schliessen, selbst wenn es für sie keinen Unterschied macht, weil sie in diesem Moment genau so wenig sehen können wie nicht Sehbehinderte. Aber auch weil ich glaube, dass man mehr sehen kann, wenn man die Augen schliesst. Man sieht nicht mit den Augen, mehr mit dem Glauben...
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