Die Arbeiten des koreanischen Künstlers Kyungwoo Chun sind außergewöhnlich und keine Fotografien im klassischen Sinne. Einflüsse ostasiatischer Ästhetik sowie die Tradition der Porträtfotografie spiegeln sich in seinem Werk wider. In seinen Bildnissen, deren Aufnahmezeit sich zwischen einigen Minuten bis hin zu mehreren Tagen erstrecken kann, bleiben die Physiognomien der porträtierten Personen unscharf und schweben in sich überlagernden Zeitzuständen zwischen konkreter Körperlichkeit und zunehmender Abstraktion. Kyungwoo Chun gelingt es, Nicht-Greifbares sichtbar zu machen und Bilder zu schaffen, die zur Kontemplation über Zeit, Raum und Mensch anregen. In seinen neuesten Werken mit dem doppeldeutigen Titel „BreaThings“ stehen auf den ersten Blick nicht die porträtierten Personen selbst im Mittelpunkt, sondern deren Lieblingsgegenstände. Die ausgewählten Objekte werden bei den langbelichteten Aufnahmen dicht am Körper gehalten. Buch, Vase oder Puppe werden durch die Auf-und-Ab-Bewegung des Atmenden scheinbar selbst lebendig. Sie werden in einer Art „körperlichen Erweiterung“ Teil der Person und Ihrer Persönlichkeit. Dabei zeigen die Gegenstände eine sehr intime Seite der Dargestellten ohne das Gesicht preiszugeben.
Zu dem Projekt „Thousands“ ist im Juli 2008 im Hatje Cantz Verlag das neue Buch zu Kyungwoo Chun erschienen, Texte von Wulf Herzogenrath, Urs Stahel u.a. Die Publikation begleitet seine internationale Ausstellungsreihe im Total Museum Seoul, Korea, dem Centro Huarte, Navarra, Spanien, der Kunsthalle Emden und der Kunsthalle Erfurt.
Kyungwoo Chun nimmt mit seinem Projekt „Thousands“ an der Liverpool Biennale 2008 teil. 20.09 – 30.11.2008
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