Diese Gruppe ist mit der Ausformulierung in „Gitter / Linien“ insofern verwandt, als auch hier frei gezeichnete Linien in rotem Farbstift eine Fixierung an das Blattgeviert erhalten. In diesem Fall wird die Gitterstruktur ersetzt durch eine Anbindung des zeichnerischen Gebildes an dem als schmale Rahmenleiste stehengelassenen Blattrand.
Indem die Zeichnung bis an die Ränder reicht, ist sie jedoch nicht in sich geschlossen, sondern evoziert eine gedachte Fortsetzung darüber hinaus. Das quadratische Format gibt ein neutrales Sehfeld vor.
Divis ist ein typographischer Terminus und bezeichnet den Bindestrich oder Trennstrich, der am Zeilenende zur Worttrennung eingesetzt wird. Insofern ist dieser Strich beides: Er trennt und bindet, stellt die Verbindung zwischen dem letzten Wort am Zeilenende und dem ersten in der neuen Zeile her – so wie in den Papierarbeiten der Rahmen die Linie gleichzeitig bindet und kappt.
Katharina Hinsberg findet für ihre Werkgruppen immer wieder prägnante Begriffe, die häufig der in Latein formulierten Wissenschaftssprache entlehnt sind. Damit unterstreicht sie den analytischen Charakter ihrer Untersuchungen, schreibt sie in eine historische Entwicklung ein und eröffnet ihr gleichzeitig einen poetischen Sprachraum.
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