In seiner Werkgruppe „Natural Rendering“ kombiniert Flo Maak Fotografien mit Foliengraphen und Raumteilern zu einer dichten Erzählung der Weltwahrnehmung. Erinnern die Wachstumskurven unweigerlich an Wirtschaftsdaten und nicht zuletzt an Finanzkrisen, so sind sie zugleich vor der Natur inszeniert und erscheinen vor realen Ästen, blühenden Kirschbaumzweigen und grünem Laubwerk.
Dabei inszenierte Maak diese Bildsetzungen real in der Natur und schuf somit eine Materialisation ungreifbarer, immaterieller Datensätze, denen ein variierender Begriff des Wachstums unterliegt.
Das Wissen um die scheinbar vollständig voneinander getrennten Sphären der Finanz- und Wirtschaftswelt auf der einen Seite und der scheinbar intakten, blühenden und Früchte treibenden pflanzlichen Natur auf der anderen Seite ist dabei kombiniert mit Einzeltiteln wie „Peak“, „Exchange Value“, „Friendly Environment“ oder „Free fall“. Hierdurch spannt er ein vielschichtiges Bedeutungsfeld der Analogien sowie der Herleitung und Erklärungsversuche kapitalistisch geprägter Finanzstrukturen vor dem Hintergrund der uns umgebenden und uns nährenden Umwelt auf.
Der Beobachtung folgend, dass Wirtschaftskrisen oftmals analog zu Naturkatastrophen diskutiert werden, obwohl sie durch menschliches Handeln verursacht sind, fragt Flo Maak auch in dieser Serie nach Aspekten der Naturkulturen ebenso wie nach dem Verhältnis von Realität und Virtualität, sowie Konkretion und Abstraktion. So wie jegliche Graphendarstellung in der Visualisierung eine Vereinfachung bedeutet, folgt Flo Maak einer Logik, in der er die realen Verknüpfungen von Zusammenhängen in ihrer Komplexität andeutet und dabei zugleich die Absurdität sprachlicher und visueller Konventionen in seinen Fotografien humorvoll und hintergründig aufdeckt.
Mehr
Durch die Nutzung dieser Website akzeptieren Sie automatisch, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.