Jedes Werk der Serie „Original Guru“ ist mit dem Serientitel, einem Monogramm und einer Jahreszahl benannt. Man mag den Eindruck gewinnen, dass man einige der Herren schon mal gesehen hat. Doch hilft der Titel der Bilder nicht, die Person zu identifizieren.
Lange Jahrhunderte war es die Aufgabe des gemalten Porträts, die abgebildete Person identifizierbare zu dokumentieren, sie durch die Abbildung überhaupt erst zu einer erinnerten Person zu machen. Diese Aufgabe hat heute weithin die Fotografie übernommen. Das stellt die Malerei vor die Frage, ob sie obsolet geworden sei, oder ob sie jenseits der Abbildbarkeit etwas vermitteln kann. Dieser Frage stellt sich Stefan à Wengen in dieser Serie. Für die Bilder hat er Fotografien erst collagiert und sie anschließend in Gemälden neu gefasst: Die natürliche Person des Porträtierten entfremdete sich so immer weiter in Richtung des finalen Porträts. Durch den Prozess des Malens hat à Wengen nicht nur eine neue Person geschaffen, er hat aus einer Verfälschung ein neues Original entstehen lassen und damit die Möglichkeiten und Spielarten der Malerei untersucht.
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