Die Schädel „Homo Helveticus“ von Stefan à Wengen aus Staub haben etwas Reliquien-, zumindest etwas Fetischhaftes. Aus Staub entstanden wir, zu Staub werden wir, daher sind diese Objekte ein wahrhaft explizites, wenngleich auch augenzwinkerndes Selbstporträt des Künstlers.
Staub ist jene Materie, die nun tatsächlich „abfällt“. Er besteht aus Partikeln der Umwelt, des eigenen Körpers oder sogar aus dem Weltall. Staub ist allgegenwärtig und wird stets zusammengekehrt oder in den jeweiligen Staubsaugern angesammelt. Der Künstler friert „seinen abgefallenen“ Staub zunächst mindestens eine Woche ein, um Bakterien abzutöten, um ihn danach mit einem Bindemittel in eine Negativform zu pressen und diese dann auszustopfen. Augenscheinlich dabei ist, dass der eine Schädel eine dunklere Farbe aufweist als die anderen. Diese differierende Färbung liegt daran, dass der Künstler den Staub gesammelt hat, der unmittelbar nach dem Zeichnen einiger großformatiger Kohlebilder abgefallen ist und der sich mit dem Reststaub in à Wengens Atelier vermischt hat. So sind die Schädel gleichzeitig Reliquien wie eben auch Relikte in denen die Zeit buchstäblich eingeschrieben ist.
Mehr
xs
sm
md
lg
xl
Cookies
Durch die Nutzung dieser Website akzeptieren Sie automatisch, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.