Zwischen 2018 und 2020 entstand die Serie „le Singe peintre“. Jedes Bild zitiert jeweils ein mitunter weltbekanntes Porträt aus unterschiedlichen Epochen der europäischen Kunstgeschichte. In aufwendiger Technik sind eindrucksvolle Gemälde entstanden – allein die Gesichter zeigen alle Affen.
Zwei Reflexe konkurrieren miteinander: Der Betrachter ist versucht, das Vorbild für das jeweilige Gemälde zu erkennen - ist Jan van Eyck zitiert oder Rogier van der Weyden? Und wird in dem Gedanken sofort unterbrochen, weil die Kontexte, denen die Affen entstammen könnten, eben nur bedingt bildbestimmend sind. Und doch ist die Darstellung der Affen ikonografisch deutlich besetzt: In der Tradition steht der nächste Verwandte des Menschen für Unvernunft, bisweilen auch für Selbstsucht und Dummheit.
Die Serie zeichnet sich durch ihre enorme Spannung aus: Das Motiv scheint Stefan à Wengen nicht ernst zu nehmen, aber die technische Brillanz entspricht nicht diesem Eindruck. Handelt es sich um Kritik? Um einen Scherz? Mit Leichtigkeit stellt Stefan à Wengen die Fähigkeit der Maler, die Eitelkeit der Porträtierten und die Selbstgewissheit der Interpretierenden in Frage.
Mehr
Durch die Nutzung dieser Website akzeptieren Sie automatisch, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.