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16.02. - 24.03.2012
Die Ausstellung mit den neusten Werken des Künstlers Harald Kröner (*1962) beinhaltet Werke aus zwei Serien: Die grossformatigen „Cuts“ und die kleinformatigen „Schnittzeichnungen“.

Cut
Der Begriff «Cut» wird vor allem im Bereich des Films verwendet und bezeichnet dort die Verbindungs- bzw. Trennstelle von einer Einstellung zur nächsten. Der Cutter (Schnittmeister) entscheidet, was gesehen werden soll. Diese Auswahl ist entscheidend für Gestalt und Ablauf eines Films. In Analogie dazu entstehen auch die Werke aus der Serie «Cuts» von Harald Kröner.
Der Künstler beginnt damit, dass er einen festen und einen transparenten Bildträger mit farbigen Markierungen bezeichnet. Der transparente Bogen ist dabei das Rohmaterial, das anschließend zerschnitten und mit der Rückseite nach oben auf dem festen Bogen fixiert wird. Beide Bögen werden gearbeitet, ohne dass man zu diesem Zeitpunkt auch nur ansatzweise eine spätere Wirkung, Anordnung oder einen bestimmten Ausdruck planen oder wollen könnte, zumal bei dem einen Bogen die Rückseite während der Arbeit nicht sichtbar ist. Wie die Streifen schließlich einander zugeordnet werden, ist dann ein bewusster künstlerischer Entscheidungsprozess. Der Künstler muss eine Balance finden zwischen dem Mut, sich auf ungeplante Elemente einzulassen und der Konzentration, diese wieder einer beabsichtigten Gestaltung zu unterziehen. Aus dem Kontrast von Chaos und Ordnung entsteht Schönheit.

Prägend für die Kunst von Harald Kröner ist der Wunsch, das Planbare zu überlisten. Alle Welt denkt und handelt nur noch im Rahmen von Projekten und Plänen. Niemand lässt sich gern auf Unvorhergesehenes ein. Dieses Paradigma hebt Harald Kröner in seiner gezeichneten Welt auf und eröffnet Raum für den Zufall und das Unerwartete.

Schnittzeichnungen
Auch bei den kleinformatigen Schnittzeichnungen wurden zuvor bezeichnete Papierbögen zum Teil zerschnitten und übereinander gelegt. Bei diesen feinen Arbeiten überrascht, wie außerordentlich gelungen sich die Linien beider Zeichnungen ergänzen. Mal scheint es so, als sei die eine Linie der Schatten einer anderen; mal hat man den Eindruck, als vibrierten die Linien im Raum, als spielten sie zärtlich miteinander.
Das transparente Papier, dass die Farbe auf der Rückseite oder auf dem darunter liegenden Papierbogen nur durchschimmern lässt, erweckt den Wunsch, unter die Oberfläche zu schauen. Man möchte die Zeichnungen mit Blicken immer tiefer ergründen, den Schleier lüften. Bei den meisten Arbeiten aus dieser Serie konzentriert sich der Künstler auf nur eine Linie – die wie ein Horizont das Papier durchschneidet. Es ist diese Reduktion, die fasziniert. Wie der Vers eines Gedichts eine neue Welt zu eröffnen scheint, kann eine Linie der Beginn einer langen visuellen Reise sein.

Ausgestellte Werke

Cut #9
Cut #9, 2011
27.01.12
27.01.12, 2012
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