Sonya Schönberger verbindet in ihrer künstlerischen Praxis ihre Studien der Ethnologie und der Experimentellen Mediengestaltung. In den letzten Jahren hat sie ein Langzeitarchiv aufgebaut, für das sie in verschiedenen Ländern private Gespräche mit Zeug*innen des Zweiten Weltkriegs führte.
Mit Hilfe dieses „Archivs der Erinnerungen“ untersucht sie die Auswirkungen der Traumata einer Nation auf zukünftige Generationen. Sie arbeitet auch mit bestehenden Archiven wie dem Nachlass des Journalisten André Müller, der die Nachkriegszeit in Westdeutschland dokumentiert hat, indem er einflussreiche Stimmen kritisch sammelte, oder den Funden einer archäologischen Grabung zur Freilegung der Kriegsgefangenenlagers des Zweiten Weltkriegs auf dem Tempelhofer Feld in Berlin. 2018 initiierte und begann sie das Langzeit-Videoarchiv „Berliner Zimmer“ in Kooperation mit dem Stadtmuseum Berlin, das auf hundert Jahre angelegt die Menschen in dieser Stadt selbst als Zeug*innen ihrer Realität zu Wort kommen läßt, und mit ihnen ganz individuell, aber auch generell Stadtgeschichte festhält. Gegenwärtig fokussiert sie ihre Arbeit auch auf den Zusammenhang von Gesellschaft und Natur und befasst sich am Beispiel von Pflanzen mit den Auswirkungen von kolonialer Expansion. Sie verwendet je nach Projekt verschiedene Medien wie Fotografie, Theater, Film, Installation oder Audioformate bzw. deren Kombination. Mehr
Durch die Nutzung dieser Website akzeptieren Sie automatisch, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.