Eröffnung anlässlich des Saisonstarts der Frankfurter Galerien:
6. September 2024, 17 Uhr bis 22 Uhr
7 und 8. September 2024, jeweils 11 - 18 Uhr
Am Sonntag den 8. September laden wir von 11 - 12 h zu "Sekt & Croissants”, gemeinsam mit der Galerie Kai Middendorff, ein.
Myriam Holme (* 1971) verfolgt seit Jahren einen erweiterten Malerei Begriff, der sich zwischen den Gattungen Malerei, Skulptur und Installation bewegt.
Ihr Werk ist geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien und deren Eigenschaften, wobei sie oft unkonventionelle und alltägliche Materialien wie Metall, Gips, Seife, Lacke, Glas, Papier und Textilien verwendet. So tritt sie mit den von ihr zu erforschenden Materialien in eine Art Dialog. Dem schöpferischen Prozess misst die Künstlerin eine zentrale Bedeutung bei. Mit einem alchemistischen Ansatz, erkundet sie die Verwendungsmöglichkeiten der Materialien, wobei das Experimentieren und die transformative Kraft dieser, essenzielle Bestandteile ihres Schaffens darstellen. Der Vergleich mit alchemistischen Praktiken bezieht sich weniger auf die wissenschaftliche Dimension, sondern vielmehr auf den forschenden und zugleich spielerisch neugierigen - unvoreingenommenen Umgang mit der Materie. Dazu gehört auch der körperliche Einsatz Myriam Holmes, der sich in Form von Spuren ihrer selbst in den Arbeiten manifestiert und die enge Verbindung zwischen Künstlerin und Werk betont. Holmes Werke sind abstrakt und zugleich poetisch. Dabei sprechen sie den Betrachter auf eine subtile Weise an. Es lässt sich eine spannende Balance zwischen Leichtigkeit, Gewicht, Transparenz und Dichte, Vergänglichkeit und Dauerhaftigkeit in ihren Arbeiten entdecken. Ebenso wie mit dem Material forscht die Künstlerin auch mit der konventionellen Begrifflichkeit der Malerei. Dabei erschließt sie diese für sich neu und erweitert sie im selben Zuge, denn Holmes Malereien überschreiten die Fläche und erobern den Raum. Eine Malerei die Bewegung beinhaltet und Bewegung verlangt, denn oft ergibt sich erst im Wechselspiel mit dem Betrachter die ganze Bildhaftigkeit.
In unserer Einzelausstellung „von leisem gewicht“ setzt sich Holme intensiv mit der Fragilität und gleichzeitig auch der Beständigkeit von Materialien auseinander. Die in der Ausstellung verwendeten Ausgangsmaterialien fokussieren sich auf recyceltes Aluminium (Offset Druckplatten) und Fahnenstoff, die durch Schlagmetalle, Farbe, Lacke, Tusche oder mit Air Brush bearbeitet wurden. Während Aluminium schon länger Bestandteil ihres Oeuvres ist, ist der Diskurs und die Forschung an Fahnenstoff verhältnismäßig neu. Teils zieren kräftige und dynamisch aufgetragene Neonfarben die Werke. An anderer Stelle nimmt die Künstlerin das Spiel mit der Transparenz auf und lässt den Betrachter die einst leuchtenden Farben durch eine zweite, davor gespannte Lage Fahnenstoff nur noch in einer verblassten Version durchschimmern sehen. Es entstehen teilweise doppelt bespannte Keilrahmen, die aufgrund der Materialbeschaffenheit zu leuchten scheinen. Eine unbekannte Energiequelle scheint Leuchtkästen zu generieren. Die Transparenz des Fahnenstoffes lässt ein Erarbeiten von Linien und Flächen sowohl von hinten als auch von vorne zu und so entstehen Werke, die ihre Kraft aus dem Zusammenspiel des Prozesses, der Reaktionen und der Schichtungen generieren. Es ist eine Malerei die mit Sichtbarkeiten und Unsichtbarkeiten spielt, mit Leichtigkeit und dezidierter Bestimmtheit.
Die zentrale Arbeit der Ausstellung ist die Malereiskulptur „kosmima 2“ (das Wort kommt aus dem griechischen und bezeichnet: ein Schmuckstück oder einen Juwel), die als Außenskulptur aus Edelstahl konzipiert ist. Das Spiel mit der Leichtigkeit und Fragilität setzt sich auch hier fort. „kosmima 2“ wirkt leicht und beinahe schon fliegend. Der Prozess der Verformung scheint selbstverständlich und doch steht in der Realität ein langwieriger, kraftaufwendiger Prozess dahinter. Einmal an ihrem gewollten Ort angekommen, dem „Draußen“, werden die durch die Knicke geschaffenen Flächen die Umgebung der Natur aufnehmen und zugleich reflektieren und somit die Malerei in ständiger Veränderung wiegen.
Ausgestellte Werke
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