Die Malerei von Lucienne O’Mara löst die lineare Struktur des Rasters auf und begreift sie neu als Ort der Spannung, an dem Kontrolle, Emotion, Logik und Intuition aufeinandertreffen. Ihre freihändig gesetzte Geometrie ringt mit der expressiven Kraft der Farbe und der physischen Geste des Pinselstrichs.
So verwandelt sich Struktur von einem statischen Gerüst in ein lebendiges, atmendes Energiefeld – etwas, das man fühlt, statt misst.
Durch die bewusste Begrenzung ihrer gewählten Strukturen und die Wiederholung erforscht O’Mara die Einzigartigkeit der Wahrnehmung. Ihre konstruierten Bilder spiegeln wider, wie auch unser Sehen ständig eine persönliche Realität formt.
O’Maras künstlerische Vision ist zutiefst von persönlicher Erfahrung geprägt. Nach einer Hirnverletzung im Jahr 2017, die ihr Sehvermögen beeinträchtigte, musste sie das „Sehen“ neu erlernen – eine Erfahrung, die sie in schöpferische Möglichkeit verwandelte. Ihre Malerei versucht, den unsichtbaren Prozess der Wahrnehmung sichtbar zu machen: das Überlagern und Auflösen von Bildern, Erinnerungen und Empfindungen. In dieser fortwährenden Rekonstruktion von Raum sucht O’Mara nach etwas Wahrhaftigem im Akt des Sehens selbst – einer momentanen Wahrheit, geboren aus der Unsicherheit des Blicks.
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