Die Galerie Bernhard Knaus Fine Art präsentiert in der Solo Ausstellung “Depth of Field” die Werkgruppen Coalescence und Intuition des spanisch-italienischen Künstlers Giacomo Santiago Rogado.
Die Begegnung mit den Arbeiten des Malers Giacomo Santiago Rogado (*1979) gleichen einer verführerischen Faszination – in einer farbenprächtigen Ballade von hypnotischer Wirkung ziehen sie den Betrachter unmittelbar in ihren Bann. Rogados abstrakte Gemälde sind durch die Meditation inspiriert. Die thematische Auseinandersetzung des Malers mit Kontemplation und Entschleunigung zieht sich durch sein Gesamtwerk, für welches er hauptsächlich Materialien wie Öl-, Pigment- und Acrylfarbe auf Leinwand verwendet.
Bernhard Knaus Fine Art stellt in der Ausstellung “Depth of Field” die zwei Gemälde-Serien Coalescence (2014-2018) und Intuition (2016-2018) aus. Der optische Effekt rhythmisierter Bewegung von Farbe und Form und ihr Einfluss auf die Wahrnehmung von Tiefenschärfe stehen im Zentrum seiner Malerei. Hierzu verwendet Rogado zwei Techniken, die zwischen malerischer Akkuratesse und Zufall pendeln – von hypnotischen Effekt und meditativer Dimension.
Die Arbeiten der Coalescence Serie bestehen aus zwei additiven Farben. Durch regelmäßige zur Bildmitte gezogene schwungvolle Linien wird ein dreidimensionaler Effekt erzeugt, der Assoziationen zu Spiralen weckt. Das konzentrierte Erarbeiten zur Erzielung der wiederholenden akkuraten Linienführung versetzt den Künstler selbst in einen meditativen Zustand. Durch das Fliehen der Linien zur Bildmitte – vergleichbar mit der Zentripetalkraft – entsteht der optische Effekt einer rhythmisierten Oberfläche mit Sogwirkung.
Anders als bei Coalescence, die der Maler mit hoher Konzentration perfektioniert ausführt, gibt sich Rogado bei der Gemäldeserie Intuition dem kontrollierten Zufall hin. So werden die großflächigen, von farblicher Tinktur dominierten Arbeiten zunächst als unbehandelte Leinwände in eine mit Wasser gefüllte Wanne gelegt, anschließend mit gezielt aufgetragenen Farbpigmenten behandelt. Zwar geht jedem Werk eine durchdachte Farbstimmung voraus, die formale Gestaltung wird jedoch intuitiv geformt. Die anschließende Wasserverdunstung liefert den charakteristischen Effekt. Nahezu hypnotisiert folgt man dem Bedürfnis die unterschiedlich kontrastierten und teilweise verschwommenen Farbbereiche auf der Leinwand mit den Augen zu fokussieren. Die Gemälde wecken Assoziationen an Einzeller, Schwämme oder den Kosmos. Der Prozess des Arbeitens steht für den Maler im Vordergrund. Durch das Zusammenspiel von Farben, Formen und Bewegung werden die Betrachter von einem hypnotischen Sog erfasst, dem sie sich kaum entziehen können.
Vor diesem Hintergrund erscheint der Titel der Ausstellung “Depth of Field” als Wortspiel, welches für die Kontemplation sensibilisieren soll. Rogado selbst bezeichnet seine Werke als "Zimmer", in denen er sich bewegt und ihnen damit eine Räumlichkeit anerkennt. Gleichzeitig beschreibt er die Malerei als “einen an der Oberfläche der Leinwand materialisierten Denkprozess”. So fällt es dem Besucher der Ausstellung leicht sich in diesen Räumen zu bewegen, sich auf eine Reise ins Innere zu begeben und seinen Blick auf das Selbst und die eigene Umwelt zu schärfen - ganz der Meditation entsprechend.
Giacomo Santiago Rogado wurde 1979 in Luzern geboren, studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern und lebt und arbeitet in Berlin und Luzern. Im Jahre 2007 erhielt er den Eidgenössischen Preis für Kunst, 2009 den Manor Kunstpreis der Zentralschweiz und 2013 wurde er mit dem Anerkennungspreis der Stadt Luzern ausgezeichnet. Zuletzt waren Rogados Arbeiten in einer vielbeachteten Einzelausstellung im Helmhaus Zürich zu sehen. Am 23. November wird Rogado eine Einzelausstellung im Kunstmuseum Solothurn eröffnen.
Ausgestellte Werke
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