Daniel Rich übersetzt Fotografien in Gemälde, die auf implizite politische und soziale Narrative aufmerksam machen, wie sie in der gebauten Umwelt eingeschrieben sind. In seiner Arbeit dient das architektonische Bild als Ausgangspunkt für einen Dialog über sich wandelnde Machtstrukturen, (gescheiterte) Utopien, die Auswirkungen ideologischer Konflikte, Krieg und natürliche Umbrüche.
Er interessiert sich für die hochsymbolische Rolle, die Architektur in politischen Zusammenhängen spielt, sowie für ihre Fähigkeit, als Ikone gelebter Erfahrung zu fungieren – als Porträt einer existenziellen Phänomenologie, deren Merkmale den Zustand einer Gesellschaft zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt sichtbar machen.
Seine Gemälde thematisieren die Verschiebung von Bedeutung und Relevanz – sowohl in den Abbildungen von Orten als auch in den Orten selbst. Sein Interesse gilt der möglichen Divergenz und Doppeldeutigkeit von Bildern sowie der Rolle der Medien bei der Darstellung gesellschaftlicher Themen. Diese Aspekte verknüpft Rich mit einer bildhaften Architektursprache, die als Symbol politischer, religiöser und sozialer Systeme und Überzeugungen fungieren kann. Er sammelt und eignet sich Fotografien an, die er im Internet oder in Zeitungen findet, als Reaktion auf Radio- und Fernsehsendungen oder durch intensive Recherche und Lektüre. Das vermittelte Bild wird in der Malerei transformiert, um es mit der Fähigkeit auszustatten, als Bedeutungsträger zu fungieren, und um Deutungen und Diskurse anzustoßen.
Sein Malprozess entwickelte sich aus seiner Ausbildung im Bereich der Druckgrafik – insbesondere im Siebdruck und der Tiefdrucktechnik. Ausgangspunkt ist stets ein gefundenes Bild oder eine eigene Fotografie, die aus seiner Recherche hervorgeht. Dieses Bild wird in Photoshop bearbeitet und auf das geplante Format des Gemäldes skaliert, anschließend ausgedruckt, nachgezeichnet und auf eine Aluminium-Verbundplatte übertragen, die mit einer transluzenten Vinylmaske beschichtet ist. Die daraus resultierende Zeichnung wird von Hand mit einem Skalpell ausgeschnitten. Die Farben mischt Rich in Anlehnung an das Ursprungsbild mit Golden Fluid Acrylic-Farben und -Medien. Die Umsetzung in Malerei erfolgt über ein vielschichtiges Verfahren aus Maskierung und Schablonierung, bei dem die Farbschichten mit einem Rakel aufgetragen werden.
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