Ausstellung verlängert bis 02. November 2019.
Zum Saisonauftakt zeigen wir die neue Werkreihe Keoitt der Berliner Künstlerin Lena von Goedeke.
Keoitt - so nennen die Inuit das Phänomen, das den Ausgangspunkt für die Ausstellung bildet: die Aurora Borealis. Lena von Goedeke hat sich im Herbst und Winter 2018/19 dorthin begeben, um in extremer Umgebung ihre Wahrnehmung für die sichtbare und unsichtbare Schönheit der Orte zu schärfen, an denen das All unserem Lebensraum besonders nahe kommt: so liegt Spitzbergen direkt unter dem Polar Cusp, einer Region nahe dem magnetischen Nordpol, an dem der Sonnenwind in direkten Kontakt mit der Ionosphäre tritt - und so nur hier zum seltenen Phänomen der Daytime Aurora führt, dem Polarlicht, das von Spitzbergen aus im Süden zu beobachten ist.
Im Austausch mit Wissenschaftlern und auf mehreren Expeditionen hatte die Künstlerin die Gelegenheit, Daten und Material zu sammeln. In Longyearbyen, der nördlichsten Stadt der Welt, verbrachte sie den Winter, um sich mit den gesellschaftlichen und geopolitischen Besonderheiten eines Lebens in der Arktis auseinanderzusetzen. Außer ihren sehr persönlichen Erfahrungen und Überlegungen zum Phänomen der umfassenden Dunkelheit der Polarnacht sind sogenannte Keogramme zur Grundlage der neuen Werkreihe geworden. Diese besondere Art der Darstellung der Phänomene am sichtbaren Himmel als diagrammatische Sequenz transkribierte Lena von Goedeke in großformatige Malerei. Keogramme also als malerische Darstellung eines Zeitraumes, einer Dauer der Himmelsbeobachtung, changieren so zwischen abstrakter Malerei und determinierter Darstellung von Daten; dabei rekurrieren sie auf die kunsthistorischen Größen der Malerei. Die Schönheit wissenschaftlicher Darstellung trifft hier auf immersive Großformate.
In fragilen Papierschnitten und unheimlichen Wandobjekten vermittelt uns Lena von Goedeke den Kontext, die Gefahr und die besonderen Wahrnehmungen einer langen Nacht in der Arktis: Kristalline Strukturen, Gewehrfantasien aus Latex, eisige Finger und mattschwarze Landschaften treffen auf dokumentarische Fotografien der Szenerie und die Schönheit einer ersten, schwachen blauen Dämmerung am Ende des der Polarnacht.
Ausgestellte Werke
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