Eröffnung anlässlich des Saisonstart der Frankfurter Galerien und The Frankfurt Art Experience am 4. – 6. September 2020.
Herbert Hinteregger verwendet seit Jahren Kugelschreibertinte aus handelsüblichen Bic-Kugelschreibern als Farbe und stellt damit Fragen zu den aktuellen Möglichkeiten von Malerei, zu Transformation und Umwertung, zu Reduktion und Entschleunigung. Seine Gemälde entstehen mit einem immensen Zeitaufwand, sowohl was die Extraktion der Kugelschreibertinte aus den Minen als auch was den anschließenden Farbauftrag betrifft. Verstärkt bindet Hinteregger seit einigen Jahren seine Gemälde in installative Szenarien ein und stellt damit ihren Objektcharakter in den Vordergrund. Zugleich wird die Wand als Kontext des Bildes der Unsichtbarkeit enthoben und verliert ihren vermeintlich neutralen Charakter.
Im Jahr 2006 schuf Hinteregger einen Raum, dessen Begrenzungsflächen vollständig mit Bic-Kugelschreibern übersät waren. Im Werktitel all over – store betonte er damals durch den Bezug auf Claes Oldenburgs The Store die Situation eines geschlossenen Raumes, der von außen durch das Schaufenster einsehbar war. Auch in seiner für die Kunsthalle Krems realisierten Installation all over – space detail scheint Hinteregger zeit- und materialökonomische Fragestellungen mitzudenken, wenn er den Ausstellungsraum als Negativ- oder Möglichkeitsraum der Malerei markiert, indem er Produkthülle und Produktinhalt einander gegenüberstellt.
Verena Gamper, Kuratorin, Leopold Museum, Wien
Ausgestellte Werke
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