Einführung: Dr. Ulrike Lehmann, Wilhelm Hack Museum Ludwigshafen
Die Galerie Bernhard Knaus zeigt in der ersten einzelausstellung des Künstlers Götz Diergarten die Fotoserie Gouville, die 2002 in der Normandie entstanden ist und sich mit Badehäuschen beschäftigt.
Diergartens Fotoarbeiten bilden eine Art Brücke zwischen Fotografie und Malerei. In seinen Fotobildern sind die von anderen unbewusst bewusst gestalteten Bilder in Form von banalen Hausfassaden festgehalten. Die flächige, malerische Wirkung der kleinen Strandhäuschen von Gouville (Normandie/Manche) wird zum einen durch die Reduktion auf ihre geschlossene Fassaden erreicht. Hinzu kommt der neutrale Kamerastandpunkt, die durch Erosion bedingte farb- und Oberflächenveränderung, und das für die Pastelltöne notwendige neutrale Licht bei bedecktem Himmel.
An dieser Feriensiedlung, die wie alle anderen ebenfalls bestimmten Restriktionen unterliegt, interessiert den Künstler besonders der durch die Farbgebung der Dächer verstärkte Bezug / Kontrast zur Landschaft. Diese Wirkung wird unterstützt durch die nahezu monochromen Flächen von Weißtönen sowie den bunten Dächern und der Weite des Meeres, den durch das Bild laufende, unendliche Horizont, wie auch das Eingebettetsein in den Dünen.
Laut Bestimmung dürfen die Häuser farblich nicht gestrichen werden. Die Dächer hat man bei dieser Reglung aber vergessen, was zu einem sehr unwirklichen und konstruiert erscheinenden Szenario beiträgt.
„Immer geht es mir auch um die Sensibilisierung der Wahrnehmung, um das Besondere im Banalen, um Bilder, an denen die eigentlichen ”Maler“, die Besitzer, unachtsam vorübergehen.“ (Götz Diergarten)
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