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Um ein Vielfaches - Malerei, Zeichnung, Skulptur
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Um ein Vielfaches - Malerei, Zeichnung, Skulptur
02.09. - 15.10.2011
Es erscheint ein Katalog.

Albrecht Schnider (* 1958 in Luzern, lebt in Berlin) geht es um die Linie. Bereits in der Renaissance brach bekanntermaßen ein Streit darüber aus, was der Kern der Malerei sei: Die Farbe oder die Linie? Disegno o colore? Denjenigen, welche der Linie den Vorzug geben, geht es beim Konzept von „disegno“ jedoch nicht allein um die Linie als Form, sondern darum, dass in der gezeichneten Linie der Gedanke des Künstlers zum ersten Mal Form annimmt. Diesem Moment der Schöpfung, dem Ursprung des künstlerischen Schaffens möglichst nahe zu kommen – unverfälscht den künstlerischen Gedanken, die körperliche Geste zu Papier zu bringen – das ist das Ziel der Zeichnung. Und Zeichnungen bilden die Basis für jedes Werk Albrecht Schniders. Unermüdlich zeichnet und skizziert der Künstler. Stets trägt er ein Notizbuch bei sich, um seinen Gedanken jederzeit Form verleihen zu können. Diese Zeichnungen unterwirft er einem strengen Auswahlprozess. Nur die Zeichnungen scheinen aufbewahrt zu werden, wo es dem Künstler gelungen ist, den Moment größter Spannung festzuhalten. Es ist der Moment, wo mit minimalen Mitteln das Maximale ausgedrückt werden kann, wo kaum eine Spur auf dem Blatt erscheint, aber jeder Betrachter das Potenzial der Linie im Geist vollenden kann. Der Titel der Ausstellung „Um ein Vielfaches“ drückt diese Spannung aus. Jedes Blatt, jede Idee könnte um ein Vielfaches erweitert werden. Aber kennt nicht jeder, der selbst einmal Stift und Papier zur Hand genommen hat, das Gefühl des Zuviel? Man hätte besser aufgehört; eben noch war das Werk so schön und nun ist es verdorben, weil man etwas hinzugefügt hat, was die ursprüngliche Idee verunklart hat. Um ein Vielfaches kann man ein Werk auch erweitern, indem man eine Idee in Varianten erprobt. Bildthemen, die ihn nicht loslassen, widmet sich Schnider deshalb in Serien. In seinen gemalten Landschaften, die ebenfalls durch Zeichnungen vorbereitet werden, nähert sich Schnider mit nur geringen Veränderungen immer wieder demselben Ausblick auf eine Berglandschaft. Sind es die Alpen? Ist es eine Erinnerung an seine Heimat am Vierwaldstätter See? Die variierende Wiederholung dient hier ebenfalls dazu, herauszufinden, welche Elemente tatsächlich notwendig sind, um im Kopf des Betrachters die Assoziation der Landschaft auszulösen. Der Künstler reduziert die Form, um den Freiraum des Betrachters zur Interpretation zu maximieren. Die Hauptlinie in der Landschaftsdarstellung ist die Horizontlinie. Deshalb blicken wir in allen Landschaften Schniders auf den Horizont. Linien prägen auch sein dreidimensionales Werk. Wenn die Linie das Papier verließe und sich aufmachte, in den Raum zu ragen, dann sähe sie wohl so aus. Die Reduktion auf das Wesentliche ist auch hier prägend. Das Zentrum der aktuellen Ausstellung ist jedoch das große Wandgemälde „ohne Titel“ aus dem Jahr 1999 bei dem die Linien zu tanzen scheinen. Nun haben sie Farbe angenommen und damit den alten Streit zwischen „disegno“ und „colore“ beigelegt. Es braucht eben doch Beides für ein vollendetes Werk.

Das Werk des Schweizer Künstlers Albrecht Schnider wurde bereits in mehreren bedeutenden Retrospektiven geehrt, zuletzt im Haus am Waldsee in Berlin und im Kunstmuseum Solothurn. Die Galerie Bernhard Knaus Fine Art freut sich, das Oeuvre Albrecht Schniders zum ersten Mal in einer Einzelausstellung in Frankfurt präsentieren zu dürfen.
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