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Ausstellung

poetryoftheweek
Myriam Holme
poetryoftheweek
11.10. - 19.10.2025
Zur Frankfurter Buchmesse 2025 lädt die Galerie Bernhard Knaus Fine Art dazu ein, in die poetische Welt von Myriam Holme (*1971, Mannheim) einzutauchen. In der Ausstellung poetryoftheweek präsentiert die Künstlerin vom 11. bis 19. Oktober einen exemplarischen Jahreszyklus von 52 Papierarbeiten, die während der letzten Jahre, insbesondere auch während ihres Roger Willemsen Stipendiums in Hamburg, entstanden sind. Die Arbeiten werden wöchentlich auf der Webseite www.poetryoftheweek.de präsentiert. Viele davon werden erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.

Grundlage der Papierarbeiten sind Überschriften aus der Wochenzeitung DIE ZEIT, die Myriam Holme bereits seit 30 Jahren abonniert. Fasziniert von der lyrischen Kraft der Titelzeilen, wenn diese aus ihrem Kontext herausgelöst werden, begann Holme bereits vor mehreren Jahren diese auszuschneiden und zu sammeln. Im Laufe der Zeit wurde dieses Sammeln konsequenter und entwickelte sich auf eine abstrakte Ebene weiter: Die Überschriften werden nicht mehr als Spur oder Verweis zum aktuellen Zeitgeschehen gelesen, sondern als poetische Fragmente, frei von Datum oder Artikel, verdichtet zu Schlaglichtern einer sich wandelnden Sprache. Jede Überschrift bleibt in ihrer Gänze erhalten, keine wird verändert oder kombiniert – auch Wiederholungen finden ihren ganz eigenen, zufälligen Raum.

Holmes künstlerischer Ansatz gleicht einem visuellen Tagebuch: Frei von Vorgaben entstehen die Arbeiten in kreativen Phasen und oftmals in Blöcken, wobei jeder Papierarbeit die Spontaneität, Offenheit und Materialbezogenheit eines Skizzenbuches eingeschrieben ist. Im Fokus steht der inspirative Dialog zwischen Material und Text: Für ihre Papierarbeiten verwendet Holme eine Vielzahl unterschiedlichster Materialreste – Verschnitt und Fundstücke, die sich als Überbleibsel anderer Werke über Jahre im Atelier angesammelt haben. Diese Materialien werden gemeinsam mit den aufbewahrten Überschriften einer offenen, experimentellen Arbeitsweise unterzogen. Mitunter geht die Anregung vom Text aus, mitunter vom spielerischen Umgang mit Form, Farbe, Schnitt oder Oberfläche. Durch diese Wechselwirkung entsteht ein Freiraum, in dem Papier, Linie, Materialrest und Überschrift in ständiger Kommunikation zueinanderstehen. Das Resultat sind Arbeiten, die Leichtigkeit und Prozesshaftigkeit bewahren, zugleich aber in ihrer Gesamtkomposition eine ebenso individuelle wie reflektierte künstlerische und stringente Handschrift offenbaren.
Im Unterschied zu Holmes sonst oftmals körperlicheren Arbeiten betonen die Blätter von poetryoftheweek die Freiheit des künstlerischen Gestaltens, das Zulassen von Zufall, Humor, Leichtigkeit und persönlicher Note. Die Serie gibt intime Einblicke in Holmes künstlerische Praxis: Sie hält den Rhythmus der Wochen fest, spiegelt gesellschaftliche Stimmungen und Sprachbilder eines Jahres – ohne erzählerisch zu werden, stets offen für die Projektionen der Betrachtenden.

Die Ausstellung poetryoftheweek lädt dazu ein, die inspirierende Wechselbeziehung von Wort und Material zu erleben und dem Zusammenspiel von Zeit und Kunst in Holmes einzigartiger Formensprache nachzuspüren.
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